Die Elternkammer hat auf Ihrer Sitzung am 04.06.2024 wie folgt beschlossen:
Die Elternkammer Hamburg fordert die Schulbehörde auf, Diskriminierung an Schulen pro- aktiv und nachhaltig zu bekämpfen. Hierfür sind folgende Punkte unerlässlich:
- Die Schaffung einer vertraulichen Beschwerdestelle für Diskriminierungsfälle an allen Hamburger Schulen.
- Die Einrichtung eines Beschwerdeverfahrens, welches transparent, nachvollziehbar und verlässlich für alle gestaltet sein muss.
- Die Dokumentation der (anonymisierten) Diskriminierungsfälle mit einer mindestens zehnjährigen Aufbewahrungsfrist.
- Die regelmäßige Evaluation des Beschwerdeverfahrens.
- Der Elternrat, der Schüler:innenrat und die Lehrerkonferenz sollen in einem jährlichen Bericht über etwaige Beschwerden in ungekürzter Form unterrichtet werden.
Erfahrungsgemäß und Studien zufolge erfahren viele Kinder und Jugendlichen Diskriminierung in Schulen. Im schlimmsten Fall dauert systematische Diskriminierung über Jahre hinweg an und bleibt unbemerkt. Dies kann für die Entwicklung und die psychosoziale Gesundheit der diskriminierten Person weitreichende Folgen – bis ins Erwachsenenalter – haben. Häufig zeigt sich, dass Diskriminierung unentdeckt bleibt, bagatellisiert oder ihr nicht entgegengetreten wird. Viele Schüler:innen, Lehrkräfte und Eltern müssen tatenlos zusehen und finden kaum neutrale Hilfsangebote im Bereich der Schule.
Die gute Arbeit der Beratungslehrkräfte würde durch eine solche, von der schulischen Ge- meinschaft unabhängigen Stelle, sinnvoll ergänzt werden und denjenigen helfen, die sich aus Scham oder Angst nicht an die Lehrerkräfte wenden.
Antragssteller: Ausschuss Diversität Elternkammer Hamburg